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Barrierefreiheit im Web – für alle zugänglich denken

27. Oktober 2025

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Websites und Apps von allen Menschen genutzt werden können – unabhängig von körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen. Sie sorgt dafür, dass niemand ausgeschlossen wird, wenn es um Information, Kommunikation oder Interaktion geht.

In der Schweiz ist digitale Barrierefreiheit bisher für die öffentliche Hand gesetzlich vorgeschrieben. Für private Unternehmen gilt sie (noch) nicht als Pflicht. Trotzdem ist sie ein Zeichen von Nutzerorientierung, gesellschaftlicher Verantwortung und Qualität. Barrierefreiheit muss dabei kein Grossprojekt sein: Schon kleine Anpassungen im Design, in der Sprache oder im Code können viel bewirken – und den Unterschied machen zwischen «nutzen können» und «ausgeschlossen sein».

Die zugrunde liegenden WCAG-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines) definieren klare Standards, damit Websites zugänglich, verständlich und nutzbar bleiben – unabhängig vom Gerät oder von individuellen Fähigkeiten.

Die vier Grundprinzipien der Barrierefreiheit

Barrierefreiheit basiert auf vier Grundsätzen, die in allen Phasen eines Projekts mitgedacht werden sollten – von der Konzeption über Design bis zur technischen Umsetzung:

  1. Wahrnehmbar – Inhalte müssen für alle Sinne erfassbar sein.
    Texte brauchen ausreichenden Kontrast, Bilder aussagekräftige Alternativtexte, Videos Untertitel.
  2. Bedienbar – Jede:r muss sich bewegen und interagieren können.
    Websites müssen per Tastatur nutzbar sein – ohne Maus, ohne Hürden oder Zeitdruck.
  3. Verständlich – Inhalt und Bedienung sollen klar, konsistent und nachvollziehbar sein.
    Eine übersichtliche Navigation, klare Sprache und hilfreiche Fehlermeldungen sind zentral.
  4. Robust – Der Code muss so gebaut sein, dass Inhalte mit unterschiedlichen Geräten, Browsern und Hilfsmitteln funktionieren.

Diese Prinzipien bilden das Rückgrat jeder barrierefreien Website. Sie zeigen: Wirklich gute Benutzerfreundlichkeit entsteht, wenn Zugänglichkeit von Beginn mitgedacht wird.

Barrierefreiheit beginnt in der Konzeption

Barrierefreiheit ist kein Zusatz am Schluss, sondern Teil der Idee. Schon in der Konzeption sollte klar sein, dass Inhalte strukturiert, logisch und konsistent aufgebaut werden. Eine gute Informationsarchitektur schafft Orientierung und senkt die kognitive Last – und hilft damit allen Nutzer:innen.

Wichtige Fragen in der Konzeptphase

  • Ist die Navigation klar und nachvollziehbar?
  • Sind Inhalte auch ohne Bilder verständlich?
  • Können alle wesentlichen Informationen per Tastatur oder Screenreader erreicht werden?
  • Sind alle funktionalen Elemente klar erkennbar und zugänglich – und lenken dekorative Elemente nicht davon ab?

Design mit Weitblick

Barrierefreies Design ist gutes Design – es schafft Klarheit, Orientierung und verbessert die User Experience. Nach den WCAG 2.1 AA gilt unter anderem:

  • Kontraste zwischen Text und Hintergrund müssen stark genug sein (mind. 4.5:1).
  • Farbe darf nie das einzige Mittel zur Informationsvermittlung sein.
  • Responsive Gestaltung sorgt dafür, dass sich Layout und Schrift flexibel anpassen lassen –Zoomen oder Vergrössern darf nichts «zerbrechen».
  • Fokuszustände (z. B. bei Buttons) müssen klar erkennbar sein.

Ein inklusives Design denkt mit, bevor es gestaltet. Es reduziert Komplexität und erhöht Verständlichkeit – für alle.

Texte mit zu wenig Farbkontrast verschwinden für Menschen mit Sehschwäche.

 

 

Sauberer Code als Basis

Viele Barrieren entstehen im Code – und lassen sich dort am besten vermeiden:

  • Semantisches HTML (Überschriften, Listen, Formulare) sorgt dafür, dass Screenreader Inhalte korrekt erfassen.
  • Alt-Texte beschreiben Bilder und machen sie zugänglich für assistive Technologien
  • Tastaturbedienung muss überall möglich sein.
  • Formulare brauchen klare Labels, eine logische Reihenfolge und verständliche Fehlermeldungen.
  • Statusmeldungen (z. B. beim Absenden) sollen maschinenlesbar und für Screenreader erfassbar sein.

Eine barrierefreie Website ist intuitiv, nachvollziehbar und fehlerverzeihend. Sie berücksichtigt unterschiedliche Nutzungssituationen – vom Screenreader über Sprachsteuerung bis zum Smartphone bei Sonnenlicht. Barrierefreiheit ist letztlich nichts anderes als Empathie im digitalen Raum: Sie macht Marken menschlicher und Kommunikation inklusiver.

Eine blinde Person kann ein Bild ohne Alternativtext nicht erfassen.
Wer nur mit der Tastatur navigiert, bleibt bei schlecht programmierten Formularen hängen.
Ein Video ohne Untertitel bleibt für viele unverständlich.

 

 

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